Das richtige Hundefutter ist DIE Grundlage der Hundegesundheit.

Nicht nur der körperlichen. Auch der psychischen. Und sogar der erzieherischen.

Denn je besser der Hund mit allen Nährstoffen versorgt ist, desto souveräner kann sein Nervensystem mit Stressfaktoren umgehen und überschießende Reaktionen ausgleichen. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen – kann und wird – die nervliche Sensibilität verstärken und dem Hund das Leben schwerer machen.

Zudem senkt gutes Essen das Frustrationsempfinden. Weil es Spaß macht. Vor allem dann, wenn die Welt mit der Nase wahrgenommen wird und man einen, dank des galaktischen Riechkolbens, tausendfach besseren Geschmackssinn hat, als der Mensch.

Der Mythos des schlechten Essers

Der Hund kennt den Unterschied zwischen unserem Steakhouseburger und seinem Trockenfutterelend. Und erlebt nicht selten ein aktives Unrechtsbewusstsein. Erlebt Frustration. Schon dutzendfach im Zuge unserer vielen Haussits mit unseren eigenen Hunden erlebt.

Die Betreuungshunde bekommen meist billiges Trockenfutter oder ein dubioses Nassfutter-Trockenfutter-Gemisch, welches nur wenige von ihnen gut fressen. Bekommen sie mit, dass ich meinen Hunden echte Lebensmittel serviere, verweigern sie ihr eigenes Napfelend gänzlich.

Aus schlechten Essern werden Futterverweigerer. Protestierende, bellende, jaulende Futterverweigerer. Wütende Futterverweigerer. Beleidigte Futterverweigerer. Und das nur, weil sie mitbekommen, dass anderen Hunden echte Nahrung serviert wird. Das ist pures Ich-Bewusstsein! Unrechtsbewusstsein.

Nein, sie sind keine schlechten Esser, wie oft von ihren Besitzern betitelt. Das Fertigfutter hängt ihnen ganz einfach zum Halse raus! Und sie tun mir verdammt leid, denn ich lebe während meiner Arbeit als Haussitterin eng mit ihnen zusammen und bin gezwungen, in zwei Welten zu füttern.

Meine eigenen Hunde füttere ich grundsätzlich außer Sichtweite der “schlechten Esser”. Alles andere wäre Folter und zu einer Futterumstellung bin ich als Hundesitterin nicht berechtigt.

Eine Schande nenne ich es, dem Hund eine der ihm wichtigsten Dinge seiner Existenz zu verwehren: Echte Lebensmittel.

Wer mir nicht glaubt, setzt sich vor den Fernseher und macht eine Tüte Chappi auf. Für sich selbst natürlich, nicht für den Hund.

Schmeckt nicht? Ist eklig? Sind tausend komische Sachen drin?
Findet der Hund auch!

Doch ihr könnt wählen. Ihr könnt das Elend gemeinsam beenden.
Für welche Seite des Buffets entscheidet ihr euch?


Wissenschaftliches für den gemeinen Hundefreund

  • Der Wolf ist ein Karnivore, ein Fleischfresser.
  • Der Hund ist, wissenschaftlich gesehen, eine Mischung aus Karnivore, dem Fleischfresser, und dem Omnivore, dem Allesfresser.
  • Der Hund lebt seit 30.000 Jahren mit dem Menschen zusammen.
  • Der Hund kann, rasseabhängig, Stärke verdauen.
  • Der Hund hat, rasseabhängig, die Fähigkeit zu Mahlbewegungen des Kiefers entwickelt, durch die Ausbildung eines leicht eingedrehten Kiefergelenks.
  • Die Backenzähne sind, rasseabhängig, ähnlich bunodonten Molaren, leicht abgerundet, um ein gewisses Zermahlen pflanzlicher Nahrung zu ermöglichen.
  • Der Hundedarm ist, rasseabhängig, länger als der des Wolfes. Fast so lang wie der Menschendarm.
  • Der Hund kann Zellulose nicht aufspalten. Deshalb sollte pflanzliche Kost püriert werden.
  • Der Hund kann kein Vitamin D über die Haut bilden, sondern benötigt Vitamin D aus der Nahrung.
  • Der Hund kann die für die Fettverdauung wichtige Gallensäure nur bei ausreichender Anwesenheit der Aminosäure Taurin bilden.
  • Der Hund benötigt ausreichend Arginin, um sein Stickstoffgleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Die hälfte der Punkte sind typisch omnivor. Die andere Hälfte der Punkte sind typisch karnivor. Je nach Rasse tendiert der Hund mehr in die eine oder die andere Richtung.

 

Warum rasseabhängig?

Weil die Umformung des Hundekörpers in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot der domestizierenden menschlichen Kultur stand. Und nicht jede Kultur aß überall dasselbe.

Beispiel Husky

Nordische Rassen wurden von Völkern des hohen Nordens domestiziert. Sibirien, Alaska, Kanada etc. Dort aßen die Menschen über Jahrtausende hinweg hauptsächlich Fleisch und Fisch. Der Körper nordischer Rassen ist an eine hochgradig fleischlastige Ernährung angepasst, ähnlich der des Wolfes. Die Stärkeverdauung ist deutlich schlechter ausgeprägt als jene der typischen Begleithunde des Westens.

Beispiel Herdenschutzhund

Herdenschutzhunde wurden und werden in ihren Ursprungsländern meist mit Getreidebrei und Brot gefüttert. Fleisch gibt es seltener. Entsprechend ist ihre Verdauung auf Kohlenhydrate ausgerichtet. Herdiexperten sprechen von einem maximalen Fleischanteil von 50 %.

Beispiel westlicher Allesfresser

Hunderassen der westlichen Breitengerade sind in der Regel an eine omnivore Ernährung angepasst. An das, was Großvater im Wald erlegte und Großmutter am Feld aufklaubte.

Allen Statistiken zum Trotz muss ausprobiert werden, was der individuelle Hund verträgt. Zu groß ist die Durchmischung der einzelnen Rassen. Zu verzweigt der Stammbaum. Zu gering das Allwissen der Menschheit.

Ein Schema F existiert nur im Hinblick auf eine Sache: Echte Lebensmittel sind besser, als das, was nach der siebten Fabrik von ihnen übrig blieb.

 


Wie ich (auf Reisen) füttere

 

Ich orientiere mich seit Jahren am Konzept von Paleo Low-Carb.

Für mich selbst und für meine Hunde. Das bedeutet, wann immer möglich, frische, unverarbeitete, echte Lebensmittel, in Bio- und Weidetierqualität.

90 % der Zeit koche ich für meine Hunde.

Morgens bekommen sie frisches Fleisch und abends frisch gekochtes Gemüse. Meinen genauen Kochplan erläutere ich weiter unten im Text.

Je nach Land, Reiseplan, Kochmöglichkeiten oder auch an Umzugstagen, ist kochen nicht möglich. Dann greife ich auf eine gute Nassfutterdose zurück.

 

Gut bedeutet in meinen Augen, dass die Dose ausschließlich echtes Fleisch und echtes Gemüse, mit einem Fleischanteil zwischen 50 und 80 %, enthält. Sie muss offen deklariert sein und darf absolut keinen Quatsch wie Zucker, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder solche Späße wie „pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse“ enthalten.

Ich nutze z.B. die Marken Herrmanns, Defu und Terra Canis.

In Großbritannien nutzen wir das Nassfutter von Lily’s Kitchen.

Langfristig würde ich kein Dosenfutter füttern. Dosen sind für mich eine Übergangslösung, wenn mir auf Reisen keine Kochmöglichkeit zur Verfügung steht.

Trockenfutter jeglicher Art lehnen wir grundsätzlich ab. Genauso wie geschlossen deklarierte Produkte und Futter von Firmen a la Pedigree, Chappi und deren böse Brüder.

Fürs Protokoll: Ich kaufe alle genannten Produkte aus Überzeugung und werde von keiner Firma bezahlt.

 


Kochen für den Hund – Die Wissensgrundlagen

 

Der Proteinbedarf

Der Proteinbedarf des Hundes liegt, je nach Rasse, bei 2 – 6 g/kg.

Tierisches Protein hat eine deutlich bessere Bioverfügbarkeit als pflanzliches Protein. Es weist, aus guter Quelle, sogar eine höhere Nährstoffdichte auf.

Zu viel Protein kann die Nieren übersäuern und wird ungenutzt wieder ausgeschieden.

Der Fleischanteil im Futter muss an den Bedarf des einzelnen Hundes angepasst werden. Ein möglichst hoher Fleischanteil ist kein Prädikat für gutes Futter.

Ich füttere einen Fleischanteil von 50 %. Dieser deckt den Proteinbedarf meiner Hunde mit 4 g/kg gut ab. So bleibt zudem noch ein bisschen Spielraum für ein paar Kausnacks.

Einmal pro Woche ersetze ich eine Fleischmahlzeit durch die gleiche Menge an Ei. Das Eiweiß erhitze ich, da rohes Eiweiß Hunden nicht gut bekommt. Eigelb kann roh gefüttert werden.

Meine Hunde sind sowohl rohes, als auch gegartes Fleisch gewohnt. Rohes und gegartes Fleisch sollten jedoch nie zusammen im Napf landen. Das gibt Magenkirmes.

Achtung: Bitte kein Schwein oder Wildschwein füttern. Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, welches für Menschen harmlos und für Hunde und Katzen tödlich ist.

 

Muskelfleisch

Muskelfleisch soll, mit rund 50%, den Hauptbestandteil der Fleischfütterung ausmachen und idealerweise gut mit Fett durchzogen sein.

Dabei spreche ich der Einfachheit halber von quergestreifter Muskulatur, bzw. vom Fleisch der Skelettmuskulatur und lasse exotische Varianten wie Zunge und Co außen vor. Da wir unser Fleisch auf Reisen aus dem normalen Supermarkt beziehen, ist die Auswahl begrenzt.

Ich achte darauf, dass mind. 50% der Muskelfleischfütterung aus rotem Fleisch besteht, um den Eisenbedarf der Hunde zu decken.

 

Organe

Organe haben eine extrem hohe Nährstoffdichte.

Eine Fleischmahlzeit pro Woche besteht bei uns aus Organen. Dabei ist das Füttern von Leber ein Muss, aufgrund der unerreichten Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Hund hat einen Leberbedarf von 1 – 2 g/kg/Tag bzw. 5% der Gesamtfuttermenge.

Unsere wöchentliche Organmahlzeit besteht zu mindestens 50% aus Leber. Die andere Hälfte bestücken wir, je nach Verfügbarkeit, mit Milz, Niere oder Herz.

 

 

Eier

Eier sind zum Bersten gefüllt mit Nährstoffen und somit eine willkommene Abwechslung auf dem fleischigen Speiseplan meiner Hunde. Einmal die Woche ersetze ich eine komplette Fleischmahlzeit durch die gleiche Menge an Ei. Das Eigelb kann roh gefüttert werden. Das Eiklar muss erhitzt werden, da es den Biotinbinder Avidin enthält, welcher im Hund für Biotinmangel sorgen kann. Erhitzen deaktiviert Avidin. Problem gelöst. Wir erhitzen unsere Eier jedoch komplett, da Tia am liebsten Rührei isst. Reines Eiweiß ist ihr zu glibberig. 

 

 

Knochen

Der Calziumbedarf des Hundes liegt bei 50 mg/kg.

Da eine knochenfreie Hundeernährung den Calziumbedarf nicht deckt, muss Calziumhaltiges zugefüttert werden.

Als Calziumlieferanten eignen sich rohe, fleischige Knochen am besten. „Roh und fleischig“ bedeutet, ein ungefähres Knochen-Fleisch-Verhältnis von 1:1.

Blankem, rohem Knochen sollte eine rohe Fleischmahlzeit vorausgegangen sein. Fleisch polstert die Gedärme ab und sorgt für die ausreichende Bildung von Magensäure.

Knochen dürfen ausschließlich roh verfüttert werden. Erhitzte Knochen werden porös und splittern. Dies gilt auch für gewolfte Knochen.

Können ganze oder gewolfte Knochen, aus welchen Gründen auch immer, nicht gefüttert werden, dann ist Knochenmehl oder Fleischknochenmehl die erste Wahl. Hier muss darauf geachtet werden, dass das Calzium-Phosphor-Verhältnis bei rund 2:1 liegt. Am ehesten findet man dieses Verhältnis bei Fleischknochenmehl.

Liegt das Verhältnis auf gleicher Höhe (wie bei schlechtem Knochenmehl) oder ist massenhaft Calcium, jedoch kein Phosphor vorhanden (wie bei Eierschalenpulver) oder wird deutlich mehr Phosphor als Calcium gefüttert (wie bei einer reinen Fleischfütterung ohne Calziumergänzung), kommt es zu einer ungünstigen Verschiebung des Mineralstoffhaushaltes, welche den Hund langfristig krankmachen kann.

 

Gefahren der Knochenfütterung

Einige Hunde bekommen von Knochen Verstopfung, sogenannten Knochenkot. Knochenkot kann sehr schmerzhaft für Hunde sein und im Extremfall zu einem behandlungsbedürftigen Darmverschluss führen.

Der Organismus braucht Zeit, um sich an die Knochenverdauung anzupassen. Die Fütterung von Knochen sollte mit Kleinstmengen begonnen und sehr langsam gesteigert werden.

Wird der Kot härter, sollte die Menge zurückgeschraubt werden. Tritt Verstopfung auf, sollte die Knochenfütterung umgehend ausgesetzt werden.

Um die Knochenverdauung zu erleichtern, können folgende Schritte versucht werden:

  • Weiche Knochen von Geflügel und Kleintieren unter Putengröße bevorzugen. Harte Knochen von Geflügel ab Putengröße, Lamm, Kalb, Rind, Pferd und Wild, meiden.
  • Gewolfte Knochen bevorzugen
  • Die Knochenfütterung über die Woche verteilen, um größere Mengen auf einmal zu vermeiden.
  • Keine blanken, sondern fleischige Knochen füttern, damit es besser fluppt. Gemeinsam mit Gemüsebrei und Öl gefüttert, fluppt es noch besser.
  • Ganze Knochen nur an Hunde mit gutem Gebiss und ausreichender Kautätigkeit verfüttern, ansonsten droht vermehrt Verletzungsgefahr.

Wichtig ist zudem, während der Knochenfütterung anwesend zu sein. Knochen können im Zahn oder Hals stecken bleiben, was sofortige Hilfe des Besitzers erfordert.

 

Wir nutzen einmal wöchentlich eine der folgenden Calciumquellen:

Rippe (roh und fleischig):                   5000 mg  CA /100 g

Brustbein (roh und fleischig):             3000 mg  CA /100 g

Geflügelknochen (roh und fleischig): 2000 mg  CA /100 g

Karkasse (roh und fleischig)                1000 mg CA /100g

Fleischknochenmehl mit Ca-Ph 2:1

 

Nicht füttern: Tragende Knochen von Großtieren und Markknochen

Tragende Knochen sind Beinknochen. Diese sollten nicht gefüttert werden, weil sie extrem hart sind und die Zähne kaputt machen. Ausnahmen bilden die tragenden Knochen von Kleintieren unter Putengröße, wie Huhn und Kaninchen. Diese können verfüttert werden.

Auch die in der Hundefütterung beliebten Markknochen gehören zu den tragenden Knochen. Markknochen sind runde, mit Knochenmark gefüllte, hohle Scheiben des Beinknochens. Sie sind zum einen zahnschädlich, aufgrund ihrer Härte. Zum anderen kann der Hund sich den runden, hohlen Knochen um den Unterkiefer wickeln und sich schwer verletzen. Markknochen sind ein No-Go in der Hundefütterung.

Ausnahme: Nur das Knochenmark verfüttern, durch vorherigen Auskratzen oder Auskochen.

 

Nicht füttern: Hälse und Kehlköpfe

Ich persönlich füttere nichts aus dem Halsbereich, aufgrund der Möglichkeit, dass Schilddrüse mitgefressen wird. Ich selbst hab Schilddrüsenprobleme und weiß, was ein Zuviel an „Stoff“ bewirken kann. Der ein oder andere Hals wird keinem Hund schaden. Von einer regelmäßigen Fütterung würde ich jedoch abraten.

 

 

 

 

Nicht füttern: Erhitzte Knochen

Erhitzte Knochen zu füttern ist absolut tabu. Egal, ob gekocht, gebacken oder gegrillt. Sie splittern und können den Hund innerlich leicht und schwer verletzen.

 

 

 

 

 


Kausnacks

 

Hunde haben ein natürliches Kaubedürfnis. Diese Begründung allein reicht aus, um zu verdeutlichen, dass wir diesem Bedürfnis gerecht werden müssen. Hunde wollen kauen und sollen kauen. Kauen macht Spaß. Kauen beschäftigt. Kauen beruhigt. Kauen stärkt das Gebiss und reinigt die Zähne.

Meine Hunde dürfen 4 x die Woche kauen. Mehr halten die Hosen nicht aus. Und das Portemonnaie.

Sonntags kauen sie zum Frühstück an ihrem rohen, fleischigen Knochen. Mo/Mi/Fr kauen sie an einem Kausnack, welchen ich ihnen 2 – 3 Stunden nach dem Abendessen gebe.

Ich achte darauf, dass der Kausnack natürlichen Ursprungs ist und ihnen Kauspaß von mindestens 20 Minuten ermöglicht. Gerne auch mal 60, wenn die Qualität stimmt.

Ich nutze fast ausschließlich Rinderkopfhaut, Ochsenziemer und Rinderohren mit Fell.

Wer Welpen, Minihunde oder Hunde mit schlechten Zähnen hat, kann auf Kaninchenohren, Hühnerfüße, Pansen und ähnliches weiches Zeugs zurückgreifen. Große Hunde atmen diese Snacks jedoch in 10 Sekunden weg. Für uns verschwendete Kalorien, ohne jeglichen Mehrwert für den großen, aktiven Kauer.

 

Nicht empfehlenswert:

  • Schweineohren (können, wenn auch sehr selten, das für Hunde tödliche Aujeszky-Virus enthalten)
  • Hufe, Geweih, Holz, Kauwurzel (Splittergefahr und extrem scharfkantig)
  • Getrocknete Schinkenknochen (verursachten bei uns behandlungsbedürftige Verstopfung und extrem scharfkantig)
  • Jegliche künstliche Kauknochen oder verarbeitete Rinderhaut in typischer Knochenform (meist in China hergestellt und stark mit Giftstoffen belastet)

 

Wichtig ist, wie beim generellen Füttern auch, anwesend zu sein. Sollte doch mal ein Stück Kauknochen im Zahn oder Hals stecken bleiben, muss der Besitzer sofort Hilfe leisten können.

 


Kohlenhydrate

 

Die meisten Hunderassen können, dürfen und sollen Kohlenhydrate verdauen.

Ihre Verdauung hat sich an den Allesfresser Mensch angepasst.

Doch nicht alle Kohlenhydrate, welche der Mensch sich jemals einverleibte, sind artgerecht. Weder für Mensch noch Hund. Brot, Nudeln, Pizza und Pasta sind leere, tote, krankmachende Kohlenhydrate. Das heutige auf Hochleistung und Nährstoffarmut gezüchtete Getreide gehört dazu. Wir füttern kein Getreide in jedweder Form. Es bietet einfach keine Vorteile. Nur Nachteile.

Zu den sinnvollen, lebendigen, kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln zählt vor allem Gemüse.

Stärkehaltiges Gemüse für den Energieaufbau. Stärkearmes Gemüse als Ballaststofflieferant und Mineralstoffquelle.

Obst bekommen meine Hunde nicht. Höchstens als Resteverwerter, falls mal eine braune Banane liegen bleibt oder die Sträucher Beeren tragen. Ansonsten enthält Obst mir zu viel Zucker.

Unser Gemüseanteil enthält 50 % stärkereiches und 50 % stärkearmes Gemüse. So bleiben wir im Low Carb Bereich, halten den Insulinspiegel stabil und haben einen hohen Ballaststoffanteil im Futter.

 

 

An kohlenhydratreichem Gemüse nutzen wir:

  • Süßkartoffeln 20 g  KH / 100 g
  • Kartoffeln 15 g  KH / 100 g
  • Pastinaken 12 g  KH / 100 g
  • Hokkaido 12 g  KH / 100 g
  • Butternut 12 g  KH / 100 g

An kohlenhydratarmen Gemüse nutzen wir:

  • Karotten 8 g  KH / 100 g
  • Rote Beete 8 g  KH / 100 g
  • Wurzelpetersilie 5 g  KH / 100 g
  • Spargel 4 g  KH / 100 g
  • Kohlrabi 4 g  KH / 100 g
  • Zucchini 3 g  KH / 100 g
  • Brokkoli         3 g  KH / 100 g
  • Grüne Bohnen 3 g  KH / 100 g
  • Grünkohl 3 g  KH / 100 g
  • Sellerie 3 g  KH / 100 g
  • Blumenkohl 2 g  KH /100 g
  • Gurke 2 g  KH / 100 g
  • Fenchel 2 g  KH / 100 g
  • Salat                    2 g  KH / 100 g

Hinzukommen Kräuter in kleinen Mengen, je nach Verfügbarkeit. Petersilie, Basilikum, Lavendel, Rosmarin, Kamille etc.

 

Bitte bedenken:

Hunde können püriertes Gemüse am besten verwerten.

 

Ich werfe es morgens in den Topf, koche es eine halbe Stunde, zerstampfe es mit der Gabel, fette es und lass es bis abends auf dem Herd stehen. Dann bekommen sie es zimmerwarm.

Grundsätzlich zerkleinere ich die Lebensmittel erst nach dem Kochen, damit möglich wenig Nährstoffe ans Wasser verloren gehen.

Wäre ich sesshaft, würde ich einen Monatsvorrat kochen und in einer monströsen Tiefkühltruhe einfrieren.

 


Fett

Das Gewicht meiner Hunde reguliere ich mit dem zugesetzten Fettanteil.

Nicht über die Wegnahme oder Zugabe von Fleisch und Gemüse, denn dieses dient im Erhaltungsbedarf ihrer Grundversorgung mit Nährstoffen und nur indirekt der Figurplanung.

Dabei fette ich nach Gefühl und Augenmaß. Ich gebe im Erhaltungsbedarf etwa 15 – 25 g Fett pro Hund ins abendliche Gemüse.

Im tiefen Winter etwas mehr, da sie durch die Kälte einen höheren Verbrauch haben.

An heißen Sommertagen etwas weniger, da sie sich bei Hitze weniger bewegen.

Waren sie also 6 Stunden bei 2 Grad an der Nordsee unterwegs, wird mehr Fett gefüttert.

Lagen sie den ganzen Tag bei 25 Grad unterm Apfelbaum, wird weniger Fett gefüttert.

 

An Fett nutze ich, je nach Verfügbarkeit:

  • Frisches Tierfett
  • Rindertalg
  • Gänseschmalz
  • Butter
  • Ghee
  • Olivenöl

 


Nahrungsergänzungsmittel (NEM)

Ich bin bekennender Maßen ein Fan von Nahrungsergänzungsmitteln, im Sinne der wissenschaftlich fundierten Orthomolekularmedizin.

Ich bin kein Fan der Homöopathie, also bitte nicht verwechseln.

Im Idealfall werden alle Vitalstoffe über die Nahrung gedeckt. Dies ist nicht immer möglich. Ob ergänzt werden muss, kann ganz einfach herausgefunden werden.

Die Devise heißt: Überprüfen, Messen und Auffüllen.

  • Überprüfen, was in der täglichen Nahrung vorhanden ist.
  • Messen, was im Blut ankommt.
  • Auffüllen, was fehlt.

Unsere persönliche Futteranalyse hat ergeben, dass fast alle Vitamine über die Nahrung gedeckt sind, jedoch nicht alle Mineralstoffe und Spurenelemente.

Wir ergänzen, Vitamin D + K2, Magnesium, Omega 3, Jod, Vitamin E, Zink und Eisen.

Auch Vitamin C kommt bei uns zum Einsatz. Zwar können Hunde Vitamin C selbst bilden, jedoch nur dann, wenn alle Co Faktoren vorhanden sind und der Darm perfekt funktioniert. Diese Vitamin C Synthese ist im Krankheitsfall, zu stressigen Zeiten oder im Alter eingeschränkt. Daher ergänzen wir bei Bedarf mit 0,5 – 1g pro Hund und Tag. Bei Krankheit supplementieren wir außerdem 50 µg Selen dazu, da der Bedarf steigt und unsere Nahrungsmittel gerade einmal den Tagesbedarf decken.

Wir nutzen kein All in One Präparat, sondern kaufen die Nährstoffe einzeln, damit wir sie perfekt dosieren können und freie Hand über die Nährstoffverbindungen haben.

Wer selbst für den Hund kocht, sollte sich verpflichtender Weise in die Thematik einlesen.

Denn es gibt bestimmte Stoffe, welche nicht über normale Nahrung gedeckt werden können und zwangsweise ergänzt werden müssen, wie zum Beispiel Vitamin D.

Doch auch bei Fertigfutter lohnt ein Blick auf die zugesetzten Stoffe. Diese sind nicht selten unterdosiert, fehlen teilweise gänzlich oder liegen in einer schlecht verdaulichen Form vor.

Fürs Protokoll: Ich bin keine Tierärztin und beschreibe nur, was ich meinen Hunden gebe. Die richtige Ergänzung für meine Hunde kann für andere Hunde unpassend sein. Bitte nicht einfach nachmachen, sondern bei jeglichen Zweifeln eine Fachkraft zu Rate ziehen bzw. in Absprache mit dem ernährungskundigen Tierarzt, lieber zu einem Fertigpräparat greifen, bis ausreichend Wissen fürs selbstständige Dosieren vorhanden ist.

 


Übersicht

Gesamtfuttermenge

4 % / Körpergewicht / Tag

Zusammensetzung

50 % tierisch, 50 % pflanzlich

Frühstück

4x/Woche Muskelfleisch (mind. 2x rot, max. 2x weiß)

1x/Woche Organe (mind. 50 % Leber, max. 50 % Milz, Niere oder Herz)

1x/Woche Rohe fleischige Knochen

1x/Woche Ei

Abendessen

50 % kohlenhydratreiches Gemüse, 50 % kohlenhydratarmes Gemüse, Fett

Kausnacks

 3x/Woche Rinderkopfhaut, Ochsenziemer oder Rinderohren mit Fell.

NEM Morgens

Vitamin D + K2

Magnesium

Omega 3

Jod

Vitamin E

Bei Bedarf Vitamin C

Bei bedarf Selen

NEM Abends

Magnesium

Zink

Eisen

Bei Bedarf Vitamin C

Bei Bedarf Natrium

 


Essplan

 

MoDiMiDoFrSaSo
MorgensMuskelfleischMuskelfleischEiOrganeMuskelfleischMuskelfleischRohe
fleischige
Knochen
AbendsGemüse
Fett
Gemüse
Fett
Gemüse
Fett
Gemüse
Fett
Gemüse
Fett
Gemüse
Fett
Gemüse
Fett
KausnackXXX

 


NEM Plan

 

MorgensAbends
Vitamin D 2500 IE (Tia täglich, Sandy Mo-Fr)
Vitamin K2 50 mcg (Tia täglich, Sandy Mo-Fr)
Magnesium 100 mg (täglich)
Jod 200 mcg (täglich)
Omega 3 5ml (Mo, Mi, Fr)
Vitamin E 70 mg (Mo, Mi, Fr)
500 mg Vitamin C (bei Krankheit)
50 µg Selen (bei Krankheit)
Zink 12 mg (täglich)
Magnesium 100 mg (täglich)
Eisen 20 mg (Mo, Mi, Fr vor dem Schlafengehen)
500 mg Vitamin C (bei Krankheit)
Salz (wetter-/aktivitäts-abhängig)
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