Housesitting in der Schweiz. Housesitting am Genfer See.

Genauer gesagt in der 1000 Seelen Gemeinde Saint-George, welche mittig zwischen Genf und Lausanne auf 1036 Höhenmetern gelegen ist.

Bei TrustedHousesitters bewarben wir uns für unseren ersten Housesit in der Schweiz und wurden kurzerhand eingeladen, fünf Wochen lang auf den 16 jährigen Terrier-Mix Banjo und zwei namenlose Katzenmädels aufzupassen.

Da wir mit unseren eigenen beiden Hündinnen Tia und Sandy anreisten und keine Lust auf Revierkämpfe hatten, vereinbarten wir zunächst einen Spaziergang mit den Hausbesitzerinnen, bevor wir die Unterkunft betraten.

Die Zusammenführung der Hunde verlief problemlos.

Sie interessierten sich überhaupt nicht füreinander. Tia und Sandy schnüffelten ein wenig an Banjos Hintern.

Der jedoch zeigte ihnen als alter Eigenbrötler die kalte Schulter und beachtete sie kaum.

Kein Feuerwerk der Emotionen und für uns immer eine Erleichterung. Wir wissen um die guten Manieren von Tia und Sandy, konnten uns jedoch nicht immer auf die Aussagen anderer Hundebesitzer zur Verträglichkeit ihrer eigenen Vierbeiner verlassen.

Nach einer kurzen Tour durchs Haus verabschiedeten sich die kanadischen Hausbesitzerinnen, flogen in ihr Heimatland und überließen uns ihr Haus samt ihren drei Hausbewohnern und einem großen Gemüsegarten, welchen wir zweimal täglich gießen mussten und mehrmals die Woche abernten durften.

Da die Julisonne auf über 1000 Höhenmetern an wolkenlosen Tagen alles niederbrannte, was nicht beschattet wurde, standen wir vor Sonnenaufgang bereits mit dem Gartenschlauch im Hof.

Gleich vom Grundstück aus verliefen wunderschöne Wege über Wiesen in die steilen Bergwälder hoch in den Naturparks Jura Vaudois, mit Blick über den gesamten Genfer See bis hin zum Mont Blanc.

Oberhalb des Hauswaldes begannen bereits weitläufige Almen, die wir aufgrund des Alters unseres Pflegehundes jedoch meist mit dem Auto ansteuerten, um ihm den steilen Aufstieg zu ersparen.

Unser Pflegehund Banjo war im täglichen Handling ausgesprochen unkompliziert. Freundlich, gelassen und zugleich sehr eigenständig. Im Haus ignorierte er Tia und Sandy vollständig. Die beiden waren sichtlich irritiert von dieser konsequenten Gleichgültigkeit und schauten ihm regelmäßig fassungslos hinterher, wenn er wieder einmal wortlos an ihnen vorbeiging, ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Auf unseren täglichen Spaziergängen zeigte sich jedoch ein anderes Bild. Banjo suchte zwar keine direkte Kommunikation, orientierte sich aber stark an unseren Hündinnen. Besonders Sandy gab ihm offenbar eine gewisse Sicherheit, denn er klebte an ihrer Seite und imitierte sie, ohne sie jedoch direkt anzusprechen.

Banjo war kaum erzogen und reagierte auf kein einziges gängiges Kommando. Da wir jedoch in abgelegenen, ihm vertrauten Gegenden unterwegs waren und er sich zuverlässig an Sandy orientierte, konnten wir ihn dennoch in Absprache mit seinen Besitzerinnen frei laufen lassen.

Wir waren etwas enttäuscht, da wir uns auf ausgedehnte Spaziergänge am Genfer See gefreut hatten.

Wie bei vielen zentral gelegenen Seen jedoch oft der Fall, ist der größte Teil des Seeufers privatisiert, bebaut oder Teil stark frequentierter Stadtpromenaden.

Es war uns nicht möglich, eine hundegeeignete und naturnahe Route zu entdecken, und so blieb der See, bis auf wenige Stadtbesuche in Genf, Lausanne und Montreux, eine wunderschöne, lebendige Leinwand, die wir von unserer Terrasse aus bestaunen durften.

Besuche in nahegelegenen Städten wie Genf, Lausanne und Montreux waren für menschliche Besucher zwar sehr angenehm, doch nur in Montreux konnten unsere Hunde während eines menschenüberlaufenen Spaziergangs entlang der herrlichen Uferpromenade einen Sprung ins kalte Wasser wagen.

Hat sich unser Housesit am Genfer See mit Hund schlussendlich gelohnt?

Natürlich!

Aber nicht unbedingt des Sees wegen.

Unsere Ansprüche an eine lohnende Zeit hängen vollständig von den Möglichkeiten ab, mit unseren Hunden frei und unbeschwert in der Natur unterwegs zu sein.

Diese freie, unbeschwerte Welt erhob sich in Form des Naturparks Jura Vaudois gleich hinter unserem Haus.

Des Genfer Sees wegen würden wir die Gegend aufgrund des eingeschränkten Zugangs jedoch nicht empfehlen, sofern das Augenmerk auf einer wasserreichen Zeit mit den eigenen Vierbeinern liegt.

In den Bergen jedoch fanden wir nichts als die Freiheit, nach der wir gesucht hatten!

Der Genfer See immer vor ihrem Hintergrund als herrliches Bildnis in der Ferne schimmernd, welches wir beim Durchstreifen des Schweizer Jura bestaunen durften, weit entfernt von all den menschlichen Massen an seinen Ufern.

Zum Nachreisen

Unsere Lieblingsorte

Nach all den Worten beginnt nun die Reise in Bildern.

Wir wünschen dir inspirierende Momente in der sommerlichen Schweiz!